The Ruine der Künste Berlin
is a private space for material and immaterial arts.
Opened in 1985, it is a project space initiated,
built, funded and directed by
media artist Wolf Kahlen.
For over 30 years, from 1985 till today, Wolf Kahlen
has invited†artists and interdisciplinary scientists
to work and live, exhibit, show and lecture at the
Ruine der Künste Berlin :
initiating temporary, site-specific works and thoughts
developed exclusively for the
Ruine der Künste Berlin.

The Ruine der Künste Berlin
is a subtle architectural space,
a conceptual sculpture,
which Wolf Kahlen inserted into the splintered, perforated shell
of a bombed out and burnt out building
situated in west Berlin's Dahlem residential area.
The facade itself was created by Russian gunshots
in early 1945 and the building was left
abandoned for nearly forty years, until Wolf Kahlen
began constructing his space in 1981 and started inviting artists...

365 Zeitansagen -Ruine der Künste Berlin 1988 /
Sender Freies Berlin 3 (Radio), 1997

Deutschlandfunk, 1998 and DRS Schweizer Radio, 9.9.99

In 1988 Wolf Kahlen installed a project called "365 Zeitansagen"
at the Ruine der Kuenste Berlin
as part of a year dedicated to the subject of time,
which involved 365 personalities worldwide :
artists, writers, philosophers, scientists... , who contributed, when asked,
new statements, sound pieces, compositions, phrases, explanations on " time ",
together with quotes from history. These less than 2 and a half minute long pieces were
presented to the public on a telephone answering machine at the Ruine der Künste Berlin.
from January 1st until December 31st 1988.
Thousands of people called in to hear the daily programme.
In 1997 all the pieces were broadcasted
by the Berlin Radio Station Sender Freies Berlin 3 in a row,

11 hours long, from June 21st to June 22nd throughout the night.
The project has been presented in the following years in Riga, Latvia and London at the Museum of Installation, among others.
The most recent retrospective showing was 2015 with a listening room and an archive with all ephemeral materials connected to the project's realization in 1988: letters, drawings, models, sculptures, photgraphs, notes of all kind etc.
A comprehensive book was published by the Edition Ruine der Künste Berlin

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Manifest 1985

1. Die Ruine der Künste Berlin ist ein privater Ort
für materielle und immaterielle Künste.
(Die Ruine der Künste Berlin ist keine Institution,
sondern mein erweitertes Atelier.)

2. Alle kuünstlerischen und wissenschaftlichen Aktivitäten
sind hautnah an die Materialität des Ortes und immateriale Konzeptionen gebunden.
(Das Wechselspiel von Geist und Materie, die Welt,
ist hier exemplarisch auf das Grundstück begrenzt.)

3. Die Ruine der Künste Berlin setzt an die Stelle
von Import und Export der Kunst die 1:1-Erfahrungen
aller (17 oder wer weiss wievieler) Sinne und aller Dimensionen.
(Wir glauben, dass ein Kunstwerk nur optimal wirksam ist,
wenn der lebende Künstler am gegebenen Ort,
zu gegebener Zeit, unter vorhandenen Einflüssen usw.
dem zeitgleichen Publikum Erfahrung vermittelt.)

4. Die Ruine der Künste Berlin sieht keinen
Unterschied zwischen den verschiedenen sinnlich-geistigen
Erkenntnisprozessen aller Menschen aller Zeiten.
(Das Abenteuer der Welterfahrung und -deutung ist
immer gleich und immer gleich komplex.)
Da alle Welten nur medial erfahren werden,
sind Künstler aller Erklärungsmodelle
in der Ruine der Künste Berlin zu Gast.
5. In Aufhebung (erfundener) linearer Gegensätze geht es
um die dynamische Balance von Innen und Aussen,
von Gestern und Morgen, von Männlich und Weiblich,
von sichtbarer und unsichtbarer Wirklichkeit etc.

6. Wir legen keinen Wert auf Stil, sondern auf Empathie.

Oktober 1985 Wolf Kahlen



Manifest 2005


Unsere Ideen von 1985 ( Manifest 1985) haben sich weltweit

- nicht nur durch uns - rhizomartig durchgesetzt.
Keine Ausstellung mehr ohne Installation, Ortsbezüge, Performance, Video oder Filmprojektion.
Jeder Kunststudent beginnt mit Video wie früher mit weisser Farbe.
Die Basis der Welterfahrung hat sich total geändert.
Die 1985er Ziele sind - oft verwässert -

an inzwischen fünf neue Generationen von K+nstlern weitergegeben worden.
Nur sehr wenige herausragende, kunsthistorisch bleibende Arbeiten

sind in der Nachfolge entstanden. Viele hier vor Ort.
Daher ist unser Ziel abgeschlossen. Wir haben neue Ziele.

Manifest 2005


Künstler der Welt, vereinzelt Euch.
Findet Wahrheiten in Euch selbst. Zuächst Eure eigenen.
Jeder selbst ist das Zentrum der Welt.
Sucht die Skelette Eurer inneren Werte.
Wertskelette, die wie im Makro- und Nanobereich gleiche Erscheinungen der Wirklichkeiten,
wie spiegelverkehrt in entgegengesetzten Richtungen, erkennen lassen.
Die nicht immer nur innen, sondern auch da draussen sein können.
Dass die Wertsetzungen zur Zeit - gottseidank -

nicht mehr alle von aussen zu kommen scheinen,
heisst nicht, dass es da draussen nicht auch noch ganz gute gibt.
Gründet keine Gruppen. Gruppen wollen Macht, Mehrheiten und Recht haben.
Wie in der Politik. Politik ist das erklärte Gegenteil von Kunst.
Die Zeiten der Rechthaberei von Gruppen sind vorbei.

Individuelles Recht-Sein ist dran.
Wer kein Selbst hat oder es nicht als erstes sucht,

sollte nicht Künstler werden wollen.
Das WWW hat die Welt verändert.
Nur als ein Beispiel: Eine Zeit- und Ortslosigkeit eingebracht, die vorher nur in der Meditation bewusst waren.
Da waren sie für wenige schon immer wirksam.
Mit den neuen Situationen müssen, wie immer bei Umbrüchen,

jetzt langsam alle fertigwerden:
Es wird Zeit sich in der Zeitlosigkeit zu verorten, in der Ortslosigkeit zu zeitigen,
vor allem Komplexlexität zu lieben, nicht zu vereinfachen.
In Kürze besteht die Welt nur noch aus Zitaten, Gerüchten,Kopien und Klischees.
Kunst in der Ruine der Künste Berlin muss nicht mehr hier vor Ort stattfinden,
kann aber von diesem Ort oder jedem anderen global ausgehen.


Wolf Kahlen

  

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